Über die Krokuswiese

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Die Entstehung der Krokuswiese

Im Jahr 2000 begann das Grünflächenamt in Trier mit dem Bau des Kindergrabfeldes auf dem Hauptfriedhof.

Herr Heinz Tholl, Leiter des Hauptfriedhofs und Frau Beate Brucksch, Architektin des Amtes erarbeiteten einen Entwurf für ein Kindergrabfeld auf einem freigewordenen Gräberfeld. Die Überlegung war allen verstorbenen Kindern bis 1 m Körpergröße im Kinderreihengrab, im äußeren ovalen Feld, die Beisetzung zu ermöglichen. Der innere Bereich wurde für Kinder, die unter 500 g Geburtsgewicht und vor der Geburt verstorbenen sind, ausgewiesen. Diese Fläche bekam den Namen Krokuswiese. Das Besondere der Rasenfläche ist, dass die Kinder aus Trier und Trier-Saarburg individuell, zeitnah und ohne jegliche Kosten bestattet werden können.

grabfeld krokuswiese

Nun fehlte noch eine Skulptur für die Mitte des Kindergrabfeldes.

Der Fachbereich Kommunikationsdesign der Hochschule in Trier, unter der Leitung von Frau Prof. Anita Burgard, wurde vom Grünflächenamt beauftragt mit ihren Studenten Entwürfe zu erarbeiten. Zudem wurden Ulrike Grandjean, Bestatterin, Ulrike Doevenspeck-Henzler und Margit Müller von der Selbsthilfegruppe „Gute Hoffnung-Jähes Ende“ angefragt mit ihren Erfahrungen die Entwicklung zu unterstützen. Nach etwa einem Jahr konnte der ausgewählte, prämierte Entwurf von der Studentin Sin Eun Sen in Arbeit gehen. Dazu wurden die Steinmetzlehrlinge unter Leitung von Obermeister Konrad Schmitt, in einer überbetrieblichen Aktion im Gewächshaus des Grünflächenamts tätig. Sie fertigten die Sternenfigur, die auch als tanzendes Kind oder Kreuz gesehen werden kann aus einem heimischen Sandstein, aus einem Steinbruch in Udelfangen.

Im Frühjahr 2002 wurde das Kindergrabfeld feierlich durch Baudezernent Peter Dietze, begleitet vom Kinderchor Trier-Irsch, Ute Heiser Gitarre und Sarah Konrad Querflöte, eingeweiht.

Beisetzungen von Sternenkindern in Trier

Zur Bestattung der Kleinstkinder, unter 500 g, haben sich 7 Bestatter aus Trier zusammengeschlossen, um unentgeltlich und abwechselnd die Bestattungen der Kinder unter 500 g in Trier und Trier-Saarburg zu übernehmen. Die Ansprechpartnerin und Koordinatorin der Individualbestattung ist Ulrike Grandjean: 0651 9930850 / beisetzung@sternenkinder-trier.de

Das Jugendwerk Don Bosco in Trier, Gneisenaustraße, fertigt seit 2001 die kleinen Holzbehältnisse mit einem Deckblatt in Sternform die anschließend auch von den Jugendlichen oder jungen Erwachsenen mit blauer Farbe grundiert werden. Die weitere farbliche Gestaltung wird dann den betroffenen Familien selbst überlassen.

Um den Familien eine Möglichkeit zu geben, den verstorbenen Kindern unter 500 g, einen Namensstein auf der Krokuswiese zu setzen, werden helle Sandsteine in gebogener Form etwa 30 x 12 cm groß angeboten. Diese können beim Grünflächenamt der Stadt Trier abgeholt werden und beim Steinmetz der Wahl zum Beschriften in Auftrag gegeben werden. Anschließend kann ein individueller Termin zum Einsetzen in die Randeinfassung des Kindergrabfeld auf dem Hauptfriedhof vereinbart werden: 0651-718-2676

Bei einer Infoveranstaltung im Juni 2005, mit Heinz Tholl und der Aktion Sternenkinder, auf dem Hauptfriedhof in Trier wurde die Notwendigkeit weiterer Kindergrabfelder deutlich. Dem Vorbild in Trier, Kindern unter 500 g einen Platz zu geben, folgten auch einige Kleinstädte aus dem Umland wie Hermeskeil (2006), Bitburg (2006), Wittlich (2010) und Prüm (2012).