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Hilfe in den schwersten Stunden

Nach dem Tod eines nahe stehenden Menschen verliert das Leben für viele Trauernde seinen Sinn. Sie fühlen sich gelähmt – leblos. Im Netzwerk Trauerbegleitung Trier finden Menschen Unterstützung in verschiedenen Stadien von Tod und Trauer.

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bruno


Windrad des Lebens

Ein Windrad, dass sich lebendig in den Lüften dreht; ein Kreuz, das den Tod symbolisiert: Der neue Gedenkstein auf dem Gemeinschaftsgrab auf dem Friedhof St. Matthias erinnert an Hunderte fehlgeborene Kinder. Bruder Leo wird ihn morgen segnen.

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Hilfe für trauernde Eltern

Zeit zum Abschied nehmen

Die „Aktion Sternenkinder“ hat dem Kreißsaal des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen Ehrang ein mobiles Kühlsystem gespendet. Dieses erlaubt den Eltern, in familiärem Rahmen und mit ausreichend Zeit Abschied von ihrem verstorbenen Baby nehmen zu können.

Der Verlust eines Babys ist eine der schwierigsten Situationen, die in einem Kreißsaal oder in einem Krankenhaus vorkommt. Dort, wo das Leben täglich in großer Freude und Dankbarkeit begrüßt wird, ist der Tod besonders schwer zu begreifen. Carmen Keiser ist leitende Hebamme der Geburtshilfe im Klinikum Mutterhaus Ehrang und betreut zusammen mit ihren Kolleginnen die Familien. „Für uns alle ist ein solcher Moment immer schlimm. Zum Glück passiert es sehr selten und wir tun in dieser Situation alles erdenklich Mögliche, um den Eltern Raum und Zeit für den Abschied zu geben.“ Technische Unterstützung erhält das Kreißsaalteam nun vom „CuddleCot“, einer Kühlmatte, die in das Bett gelegt werden kann und die dank eines Aggregats mit einer dauerhaft kühlen Flüssigkeit gefüllt wird. „Wir bringen die Familie in einen Familienraum abseits der Wöchnerinnenstation. Hier können sie die notwendige Zeit zum Abschiednehmen verbringen, denn ohne die Matte muss das Kind nach etwa zwei bis drei Stunden in den Kühlraum.“

Die Idee, dem Ehranger Team das Kühlsystem zu schenken, hatten die Gruppe der „Aktion Sternenkinder“, di sich um die Betreuung und Begleitung trauernder Eltern und die Bestattung der Sternenkinder kümmert. Ulrike Doevenspeck-Henzler, Margit Müller und Ulrike Grandjean übergaben das Kühlset nun dem Kreißsaal-Team in Ehrang. „Eine Mutter hatte dem Klinikum Mutterhaus Mitte vor einiger Zeit genau dieses System geschenkt. Das war für uns der Anlass, auch dem Ehranger Team eine solche technische Hilfe zur Verfügung zu stellen“, erzählt Ulrike Grandjean. Möglich wurde dies durch Spenden an die Selbsthilfegruppe „Stiller Stern“. „Wir hatten das Glück, mehrere große Geldbeträge erhalten zu haben“, freut sich Ulrike Doevenspeck-Henzler. „Ein Chor hatte beim Weihnachtskonzert gesammelt, eine Messdienergruppe hat Waffeln für den guten Zweck gebacken und eine Schülergruppe des Wirtschaftsgymnasiums Trier hat mit einem selbst gegründeten Unternehmen Ordnerhüllen aus Filz verkauft. So konnten wir die 3000 Euro für die Matte finanzieren.“

Familien, die im Klinikum Mutterhaus ein Baby verlieren, werden rundum versorgt. Teil des Behandlungsteams ist immer auch eine Vertreterin der Seelsorge. Seit Jahrzehnten hat sich Schwester M. Edeltraut Placke um das Thema gekümmert, die Eltern betreut und auch das Gemeinschaftsgrab für Sternenkinder in St. Matthias initiiert. Diese Aufgabe haben nun zwei ihrer Kolleginnen aus dem Team der Seelsorge übernommen. „Wir machen den Familien ein Gesprächsangebot, wobei die Eltern entscheiden, ob und worüber sie mit uns sprechen wollen. Manchmal hilft Reden – manchmal auch Schweigen,“ erläutert Andrea Tröster, Pastoralreferentin in der Klinikseelsorge. Dass die Familien nun die Zeit haben, um sich in Ruhe verabschieden zu können, begrüßt sie sehr. „Es ist eine sehr persönliche und emotionale Zeit, die lange in Erinnerung bleibt. Wir bieten auch an, diesen Moment mit einem Gebet und einem Segen für das verstorbene Kind zu gestalten.“ Zusammen mit Dr. Christine Görgen kümmert sie sich bei Bedarf auch um Geschwisterkinder. „Für sie haben wir ansprechende Kinder- und Bilderbücher zusammengestellt, die das Thema kindgerecht behandeln. Die Bücher können Eltern und Kindern helfen, miteinander ins Gespräch zu kommen.“

 

Eine Hilfe für den Trauerfall im Kreißsaal ist die kleine blaue Kühlmatte, die es den Eltern ermöglicht, die benötigte Zeit für den Abschied zu haben. Sie wurde dem Kreißsaalteam gespendet. Von links nach rechts: Margit Müller und Ulrike Doevenspeck-Henzler von der Selbsthilfegruppe „Stiller Stern“, Hebamme Carmen Keiser und Ulrike Grandjean vom Trauernetzwerk „Aktion Sternenkinder“.

PRESSEMITTEILUNG des Mutterhaus Ehrang vom 7.Juni 2019

Text und Foto: Bettina Leuchtenberg, Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen.